Und das war er wieder einmal: Der deutsche Eurovision Song Contest Vorentscheid, der im Nachhinein eher peinlich als unterhaltsam war. Die langweilige Veranstaltung ist wieder einmal von Barbara “Miss Piggy” Schöneberger moderiert worden und das Endergebnis macht äusserst wenig Hoffnung darauf, dass es bei der kommenden Eurovisionsveranstaltung in Liverpool am 13. Mai mehr als 0 Punkte für den bundesdeutschen Sieger gibt. Gewonnen haben LORD OF THE LOST, eine Band aus dem Norden Deutschlands, deren Auftritt zwar bunt, aber höchst langweilig war. Dieser langweilige Schlager-Metal soll Deutschland präsentieren beim weltweit mittlerweile bekanntesten Musikwettbewerb?
Und überhaupt: Hat denn dem Sänger RENÉ MÜLLER im Vorfeld niemand gesagt, dass er die falschen Töne trifft, die Tonlage nicht halten kann und eigentlich gar nicht repräsentativ gut genug singen kann, dass es für einen Wettbewerb für den Eurovision Song Contest reicht? Diese Teilnehmer sollen wirklich das Beste gewesen sein aus insgesamt 600 Bewerbungen? Armes Deutschland, kann ich da nur sagen. Aber glauben möchte ich es nicht, weil ich selbst weiß, dass es in unserem Land auch wirklich hochkarätige Musiker und Sänger(innen) gibt, die es verdient hätten, eine Chance zu bekommen. Unter anderem gab es eine Vokalistin namens Senta-Sofia Delliponti, die bereits vor ein paar Jahren die deutschen Musikfans als “Oonagh” verzaubert hat und die schon in einigen Musicals gezeigt hat, was sie stimmlich drauf hat. Aber da haben wahrscheinlich wieder einmal die Verantwortlichen der Major Labels (u. a. Universal Music) ihre schmierigen Finger im Spiel gehabt. Die beste Stimme beim Vorentscheid hat immerhin noch der Songwriter WILL CHURCH gehabt, auch wenn ich mich für diese “sam-smith”sche Kopien mit wechselnder Brust-Kopf und Falsetto Stimme absolut nicht erwärmen kann. Von PATTY GURDY war ich schwer enttäuscht. Im Interview präsentierte sie sich mit Leidenschaft und Seele, aber anstatt auf der Bühne ein richtig geiles celtic-folkloristisches Stückchen zu bringen, gab es nur ein dümmliches mainstream-poppiges Lied zu hören, das mit Folklore so gut wie nichts am Hut hatte. Ist dann auch völlig zu Recht am Ende auf dem letzten Platz gelandet! Der Auftritt von ANNICA RUSSO? Die in Oldenburg geborene Sängerin schwebte in einem phantastischen Kleidchen über die Bühne! Die Dekoration war auch toll, auch die Haare wurden von einer freien Redaktionsmitarbeiterin gelobt, aber der Gesang? Leider nur ein dünnes Stimmchen, bei dem man sich fragen sollte, wer hier wohl die Auswahl getroffen hat, dass die Sängerin überhaupt teilnehmen durfte! Und dabei hat mir ihr 2021er Song “High Noon” vom Album “Woke Up Dreaming” sogar noch gut gefallen! Was ist passiert?
Außerdem: 8 Kandidaten plus ein Teilnehmer aus einem Online-Voting waren nominiert - FRIDA GOLD haben sich krank gemeldet, erklärte die Moderatorin - echt jetzt? Die ganz Band? Krank? Warum hat man dann nicht einen Ersatzkandidaten antreten lassen von den nichtberücksichtigten 592 Bewerbern? Als Herr Kümmert seinerzeit zum großen Erstaunen live auf der Bühne nach seinem Sieg im Vorentscheid zur Überraschung aller Anwesenden erklärt und beschlossen hatte, nicht zum ESC zu fahren, hat Frau Schöneberger doch auch spontan mitgeteilt, dass dann halt der Zweitplatzierte hinfährt zum ESC und so ist es dann gekommen. Und dieses Mal? Hatte die Dame wohl kein Mitspracherecht und den Verantwortlichen war es zu viel Aufwand, einen Ersatz zu nominieren. Warum nicht einem der anderen Wettbewerber eine Chance geben? Ich denke da einfach mal spontan an einen Thomas Godoj, der a) schon Bühnenerfahrung hat vor größerem Publikum und der b) seinerzeit den Wettbewerb “DSDS” gewonnen hat? Aber in Deutschland geht halt alles, das mit Musik zu tun hat, irgendwie den Bach runter. Den “Echo” gibt es nicht mehr, die “Internationale Musikmesse Frankfurt” wurde komplett eingestellt und auch was den ESC betrifft, präsentiert sich Deutschland in den letzten Jahren immer mehr als kompletter Versager, der mittlerweile wahrscheinlich auch die deutsche Fußballnationalmannschaft infiziert hat. Aber das ist eine völlig andere Geschichte ....
Frau Schöneberger bekommt auch noch ihr Fett ab, wenn ich schon dabei bin. Als Moderatorin hat sie komplett versagt, nach dem punk-poppigen Beitrag der Band LONELY SPRING (für mich der beste Beitrag des Abends) verlor sie nicht einen Satz über den Auftritt, sondern leitete gleich über zum nächsten Kandidaten. Mit Florian “Kermit” Silbereisen laberte sie lustig-gekünstelt herum, anstatt den Schlagersänger von der Bühne zu fegen, wie es das Original Miss Piggy in den 1970er Jahren mit Vehemenz getan hat. Zum plötzlichen Verschwinden von Ilse De Lange kein Ton darüber, warum sich die niederländische Sängerin in Luft aufgelöst hatte. Später wurde es dann allen auch ohne das Mitteilen von Madame Schöneberger klar, weil sie ein Lied mit “BossHoss” zum Besten gab.
Eine Frage hat mich auch beschäftigt: Was für einen Grund hat es denn nur gegeben, dass diese dämliche Ersatz-Conchita-Wurst ihre Kommentare zu einigen Auftritten abgegeben hat. Über die Funktion dieses Menschen (männlich, weiblich, sächlich - war nicht unbedingt klar) hat man sich auch bedeckt gehalten. Tänzer? Moderator? Würstchenverkäufer? Hundefrisör? Hermes-Versandbote? Diese Figur war weder sympathisch, noch unsympathisch, sondern einfach nur (wieder Zitat der freien Redaktionsmitarbeiterin) “strunzdumm”! (was erlaube Struntz? hat einst schon ein gewisser Herr Trappatoni gesagt).
Anyway - auf den Eurovision Song Contest am 13. Mai freue ich mich dieses mal wieder, auch um zu sehen, wer das spannende Rennen um den letzten Platz gewinnt - es wird wohl wieder zwischen Deutschland und dem Veranstalter United Kingdom entschieden! Wie gut, dass beide Nationen schon immer für das Finale qualifiziert sind, der ESC hätte in den letzten 10 Jahren ohne Deutschland und das UK stattgefunden. Die 2022er Veranstaltung hatte ich boykottiert, weil bereits Monate vorher feststand, dass das Schmierentheater am Ende mit dem Sieg der Ukraine belohnt werden würde. Hoffentlich geht es im Jahr 2023 wirklich nur um Musik und die Qualität der Songs und der Stimmen und nicht um die beschissene Politik, die von noch beschissenern Politikern praktiziert wird.
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